Weitere Betonarten sind unter anderem Stahlbeton, Spannbeton und auch Schichtbeton. Trocken- und Fertigbeton, Frischbeton und Transportbeton sind ebenso geläufige Bezeichnungen. Einige davon werden Sie in dieser kleinen Übersicht wiederfinden.
Beton und seine Geschichte von der Antike bis Heute
Schon die alten Römer und die alten Griechen kannten Beton als Baustoff. Zwar brauchten die Betonteile Wochen bis sie völlig ausgehärtet waren, aber ihre Haltbarkeit kann man noch heute in Augenschein nehmen. Studien und Untersuchungen stellten fest, dass die besondere Langlebigkeit des antiken Betons auf Beimischung von Vulkanasche oder Ziegenmehl beruhte.
Im Mittelalter spielte Beton keine Rolle mehr in der Bautechnik. Erst um das 17. Jahrhundert herum wurde dieser Baustoff wieder entdeckt. Im Laufe der weiteren Jahrhunderte wurde der Beton immer weiter entwickelt und im 19. Jahrhundert wurde dann der Beton erfunden, den wir heute noch kennen.
Aus einem einfachen Gemisch von Sand, Kalk und anderen Zusatzstoffen wurde bis zum heutigen Zeitpunkt ein Hightech-Produkt entwickelt, das aus der Bauwirtschaft nicht mehr weg zu denken ist.
Zusammensetzung von Normalbeton
Beton besteht in der Regel aus drei Komponenten. Zement und Wasser bilden den Zementleim, wobei der Zement das Bindemittel darstellt. Diesem Zementleim wird noch ein sogenannter Zuschlagsstoff hinzugefügt, die Gesteinskörnung. Um die Dauerhaftigkeit, das Abbindeverhalten oder die Verarbeitbarkeit zu verändern können auch noch Betonzusatzmittel hinzugefügt werden.
Beton, die Umwelt, das Klima und Recycling
Mehr als 30 Milliarden Tonnen Beton werden weltweit pro Jahr produziert. Aufgrund seiner Zusammensetzung kann Beton in jede gewünschte Form gegossen werden, ist robust und obendrein ein günstiger Baustoff. Etwa 10% des jährlich ausgestoßenen Kohlendioxids stammen aus der Herstellung von Beton. Zum Vergleich: Der weltweite Flugverkehr verursacht 3mal weniger Kohlendioxid!
Da der Betonbedarf weltweit immer weiter ansteigt, kann man sich vorstellen, wie das unser Klima belastet. Auch die Produktion des benötigten Zements für die Betonherstellung hinterlässt seinen CO² Abdruck. Über 90% der Emissionen stammen aus dessen Produktion. Bei der Herstellung von Zement wird durch eine chemische Reaktion das im Kalkstein gebundene CO² freigesetzt. Hinzu kommt noch die Energie, die für die Rohröfen benötigt wird, um die entsprechend hohen Temperaturen zur Zementherstellung zu erreichen.
Mittlerweile geht man aber auch schon streckenweise dazu über Beton zu recyclen. Alte Betonteile, aus Abrissbauten zum Beispiel, werden zerkleinert und gemahlen und wieder zu neuem Beton verarbeitet, wodurch der Verbrauch von Rohstoffen reduziert wird. Handwerker sehen hier keinen Unterschied zu Frischbeton und begrüßen diese Möglichkeit der Weiter- bzw. Wiederverwertung.
Verwendung von Normalbeton
Ob bei DIY Handwerkern oder in der Industrie und dem gewerblichen Handwerk, Beton ist als Baustoff nicht mehr wegzudenken. Sogar im Möbel- und Schmuckdesign und in der modernen Kunst hat er Einzug gehalten. Bleiben wir aber bei der ursprünglichen Anwendung von Beton. Ob im Ingenieur- oder Straßenbau, im Hoch- und Tiefbau; ohne Beton, als grundlegenden Baustoff, geht heutzutage gar nichts mehr. Die unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten zeigen sich im Tunnelbau, beim Bau von Staudämmen, Wellenbrecher oder zur Geröllsicherung. Der Bau von Verkehrs- und Wasserstraßen wäre ohne Beton undenkbar. Und viele weitere Bauprojekte basieren auf den Baustoff Beton und werden durch diesen erst möglich. Brandschutzwände aus Beton halten aufgrund ihrer geringen Wärmeleitung einer Temperatur von bis zu 500°C stand. Und diese geringe Wärmeleitung wirkt ebenfalls dämmend. Obendrein ist er schalldämmend, wie beim Einsatz von Schallschutzmauern an Autobahnen unter Beweis gestellt wird.
Selbst der private „Häuslebauer“ wäre ohne Beton aufgeschmissen, denn ohne Fundament kein robustes und standfestes Haus. Das gilt schon für das einfache Gewächs- oder Gartenhäuschen. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Arbeiten mit Fertigbeton und Transportbeton
Für den DIY Bereich und bei einer geringen benötigten Menge an Beton, bietet sich die Verwendung von Fertigbeton, auch Trockenbeton genannt, an. In Säcken angeboten, bietet dieses Produkt bereits das perfekte Mischungsverhältnis von Sand, Zement und Zuschlagsstoffen an. Unter Zugabe von Wasser kann man sich somit seinen Beton selber frisch anrühren. Man muss nur auf das korrekte Mischungsverhältnis von Wasser und dem Trockenbeton achten. Hinweise hierzu sind auf den jeweiligen Säcken angegeben. Kleinere Mengen kann man problemlos in Eimern, Schubkarren oder ausrangierten Babybadewannen mit einer Schaufel oder Maurerkelle anmischen. Bei größerem Mengenbedarf kann man sich auch eine Betonmischmaschine im Baufachgeschäft mieten. Unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen einer Staubbrille, einer Atemmaske und Arbeitshandschuhen, kann es dann losgehen.
Mit einen Sack von 25 kg erhält man ca. 12 l Frischbeton und man kann mit einem Preis von ca. EUR 3,- – EUR 5,- kalkulieren, abhängig vom Hersteller und der Zusammensetzung.
Möchte man nicht selber Hand anlegen, weil man eine spezielle Anforderung an den Beton hat oder auch eine erhebliche Menge benötigt, kann man im Baustoffhandel sogenannten Transportbeton erwerben. Dieser wird dann im Fachhandel den Bedürfnissen entsprechend angemischt und per Spezialfahrzeug geliefert. Je nach Zusammensetzung und Festigkeitsklasse muss man hier mit einem Preis von EUR 65,- – EUR 100,- pro Kubikmeter Material rechnen. Transportkosten, Entladezeit und auch eventuelle Restbetonentsorgung kommen allerdings noch hinzu. Also Augen auf bei versteckten Kosten!
Bearbeitung, Langlebigkeit, Instandhaltung und mögliche Beschädigungen
Ausgehärteten Beton kann und sollte man bearbeiten. Das Schleifen und Polieren der Oberfläche für eine glatte Fläche zur weiteren Bearbeitung sind eigentlich Voraussetzung für das anschließende Versiegeln des Betons. Denn nur so kann eine optimale Dichtigkeit erreicht werden. Auch das Fräsen, um Installationen wie Rohre oder Kabel zu verlegen, hält Beton stand.
Da Beton ein instabiler, chemischer Baustoff ist, können verschiedene Einflüsse, von innen und außen, seine Lebigkeit beeinträchtigen. Eine durchschnittliche Nutzungsdauer von Betongebäuden beziffern Experten mit rund 80 Jahren. Aber dass dies nicht in „Stein gemeißelt“ ist, beweisen, wie oben bereits erwähnt, die vielen antiken Bauten, die Jahrhunderte überstanden haben. Um die Langlebigkeit von Beton zu gewährleisten, benötigt er jedoch regelmäßige Wartung und Kontrolle. Witterungseinflüsse, hier wäre der Frost – Tau – Wechsel zu nennen, und chemische Reaktionen mit der Umwelt, wie zum Beispiel der Kontakt mit einfachem Streusalz im Winter, können zu Korrosionen führen. Lieber einmal mehr gewartet, als dass nach einiger Zeit große Sanierungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Um schon die geringste Beschädigung festzustellen, kann es die Unterstützung eines Fachmannes bedürfen. Entsprechende Bausachverständige finden Sie sicher in Ihrer Nähe.
Die größten Betonhersteller in Deutschland (Quelle: listenchampion.de)
Der größte Hersteller von Beton in Deutschland in das Unternehmen HeidelbergCement AG, welches als einfaches Zementwerk im 1873 gegründet wurde.
Ebenfalls ein führendes Unternehmen in der Betonherstellung ist die Schwenk Zement KG. Das bis heute familiengeführte Unternehmen ist seit 1847 in Ulm ansässig und hat bildet einen vielschichtigen Konzern in der Baustoffbranche.
Die thomas beteiligungen GmbH mit ihrem Sitz in Simmern, im Hunsrück, wurde 1930 als Tiefbaufirma gegründet, verlagerte aber sein Geschäftsfeld um 1980 in Richtung des Baustoffgeschäfts.
Mit dieser kleinen Übersicht haben Sie nun einen Einblick in die Welt des Betons erhalten, der Ihnen die Verwendung, die Verarbeitung und auch weitere die Bearbeitung ein wenig erleichtern kann. Offene Fragen können Sie natürlich im Baustoffhandel mit seinen kompetenten Fachkräften klären, bevor Sie sich dann endgültig an Ihr Betonprojekt heranwagen.
Frohes Schaffen, gutes Gelingen und immer eine Handbreite Beton auf der Kelle!